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Hochzeit im Valley of Fire

«Trauzeugen» − Ein Abstecher ins Valley of Fire lässt uns die Scheinwelt von Las Vegas vergessen und begeistert uns mit vielfältigen und leuchtend roten Steinformationen. Nicht weit vom Westeingang des State Parks entfernt, liegen die ersten Sehenswürdigkeit. Die Beehives (Bienenwaben) bekamen ihren Namen wohl wegen ihrer, in viele Zellen aufgeteilte, Oberflächenstruktur. Entstanden sind die ungewöhnlichen Formationen durch Erosion durch Wind und Wasser. Eine kurze Schlaufe abseits der Hauptstrasse bringt uns zum Arch Rock. Wir wittern sofort die Möglichkeit zu einem «Hammerfoto». Der Himmel ist tiefblau, im Vordergrund glüht der Felsbogen im Abendlicht und genau innerhalb des Bogens steigt der Mond empor. Geduldig warten wir ab, bis ein soeben getrautes Hochzeitspaar von der Bildfläche verschwindet. Wir zeigen auch Verständnis, als sich weitere Mitglieder der Hochzeitgesellschaft vor dem Bogen fotografieren lassen wollen. Selbstverständlich überlassen wir ihnen den Vortritt. Als wir aber merken, dass die vermeintlichen Angehörigen und Trauzeugen ein zweites Hochzeitspaar mit Anhang darstellen, bereuen wir unseren Goodwill augenblicklich. Wie auf Nadeln verfolgen wir die Trauung und müssen schliesslich mitansehen wie der Felsbogen langsam im Schatten versinkt. Das Traumbild ist dahin und damit unsere Stimmung. Als ob eine Hochzeit wichtiger wäre als unser Foto?! ;-). Nichtsdestotrotz machen wir ein paar Bilder und fahren dann weiter bis zum Elephant Rock. Auch dieser liegt aber mittlerweile im Schatten. Wir beschliessen trotz Campverbot hier zu übernachten und morgen den restlichen Park zu besichtigen.

Am nächsten Morgen klettern wir bei Sonnenaufgang zum Elephant Rock hoch. Tatsächlich ähnelt dieser mit seinem langen steinernen Rüssel einem Elefanten. Anschliessend besuchen wir den nördlichen Teil des Parks. Wir geniessen die grandiosen Ausblicke entlang der Strasse und machen mehrere kleine Erkundungstouren. Zu den Highlights gehören die farbintensiven Felslandschaften zwischen Rainbow Vista und den White Domes und jene auf dem Weg zum Fire Canyon. Der kurze Spaziergang zum Mouse’s Tank führt an indianischen Felsmalereien (Petroglyphs) vorbei zu einem natürlichen Wasserbassin.

 

Utah, der Mormonenstaat − Einmal mehr brauchen wir für die Besichtigung länger als angenommen. Erst am Nachmittag verlassen wirdas Valley of Fire und fahren danach fast ohne Unterbruch bis nach St. George. Ein von Weitem sichtbarer weisser Tempel lässt es vermuten: Wir sind im Mormonenstaat Utah angekommen. Der St. George Utah Tempel ist der älteste Mormonentempel (1877), der noch in Betrieb ist. Mormonentempel, wie z.B. auch jener in Zollikofen/Münchenbuchsee (Bern), dürfen nur von Kirchenmitgliedern mit einem vorhandenen Empfehlungsschreiben des Bischofs betreten werden. Auch die Handlungen, die innerhalb des Tempels stattfinden, sind streng geheim. Trotzdem findet man heute z.B. im Internet einige interessante Details, die von Leuten, die aus der Glaubensgemeinschaft ausgetreten sind, bekannt gemacht wurden.

 

Wie gewonnen, so zerronnen − In den Zion Factory Stores in St. George begeben wir uns auf Shopping Tour. Für Lulu gibt’s eine Mütze und Markus ersteht für $ 5 einen Pullover. Aber bereits beim Ausgang muss Markus seine neuste Errungenschaft wieder hergeben. Draussen ist es inzwischen kalt geworden und Lulu friert’s... Als praktisch wird sich in den nächsten Monaten ein kleiner Rucksack mit eingebautem Camelback (Wasserbeutel mit Schlauch) erweisen, den wir ebenfalls zu einem günstigen Preis erwerben. Auf dem WalMart Parkplatz verbringen wir unsere erste Nacht in Utah.